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Sponsorenalpträume

Brandaktuell ist dieses Filmdokument ja nicht mehr, als abschreckendes Beispiel für andere großherzige Mäzene mag es jedoch zeitlos dienen. Und es hilft immer noch, den Frust und die tiefen Depressionen des Vorstandsvorsitzenden der Deimel-Film zu verarbeiten.

Vor einiger Zeit beschloss der durchaus honorige, minutenweise auch liebenswerte Gutsherr, Förster und Großwildjäger Gerwald Grössing nicht länger bei seiner Frau Sandra und seinen 3 Kindern im entlegenen Rohr im Gebirge zu verweilen, sondern die aufkommende Midlifecrisis mit Hilfe eines Misubishi Evo-ichweißnichtwelchescheißziffer in der österreichischen Rallyeszene einzudämmen. In epidemischer Zahl vertretenen Mitsus auf x-beliebigen österr. Asphaltstrassen (womöglich an einem Abzweig nach Vorbild ORF-Kamera) beizuwohnen, ist ungefähr so aufregend, wie Firnis beim trocknen zuzuschauen. Immerhin, wenn der Gerwald ans Lenkrad durfte, schoß er wenigstens vorübergehend nicht auf seine schönen Hirschen, oder auf akut vom Aussterben bedrohte Großkatzen. Ich wiederum bin ein großer Freund ebendieser Katzen, (lieber von einem Löwen oder Tiger zum Frühstück verzehrt, als von einem Handytelefonierer im Auto per Frontalcrash terminiert werden!) daher machte ich mich erbötig, Grössing’s Reiskocher mit dem DVD-Design der „Evolution des Driftwinkels“ großflächig zu verzieren. Das Auto sah dann wirklich geil aus, alle waren begeistert. Die Premiere auf Schotter beim Rallye-Sprint auf den Latifundien des Grafen Harrach verlief so lala. Wir (ich war ja jetzt immerhin Teammitglied) waren nicht wahnsinnig schnell auf den Sonderprüfungen, dafür gab es im Fresszelt der Zeltner-Organisation passablen Rotwein, vorzüglich was zum Spachteln und eine mächtig große Lippe, wenn es um die Darstellung der sportlichen Leistung ging. Schon beim nächsten Einsatz, jetzt am Asphalt der Buckligen Welt, verspürte GG ein gesteigertes Sendungsbewusstsein und schon bei der ersten zwingenden Gelegenheit feuerte der liebe Gerwald den bildschönen Evolutions-Wagen ins Unterholz. Ein zufällig anwesender Amateurfilmer dokumentierte das grausige Geschehen, wofür wir ihm nachträglich herzlich danken. Es brauchte einen Großeinsatz der Feuerwehr und viele Fichtenmopeds um den vormals liebevoll designten Mitsubishi aus dem Jungwald zu zerren. Am Telefon ölte Gerwald irgendwas von einem leicht verbogenen Kotflügel und einer zerkratzten Motorhaube. Aber schau’n Sie sich den Film bitte an, und machen Sie sich doch einfach selbst ein Bild! Die Filmproduktion Deimel hat sich jetzt der Förderung von Streichquartetten zugewandt, auch wenn dies nicht haargenau zielgruppenorientiert sein mag.

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